5-Megapixel-Fotos, MP3-Songs, Videos – das alles erfordert Speicherplatz. Doch für den müssen Sie selbst in Form einer microSD-Karte sorgen. Um Ihr Material mit dem PC zu tauschen, brauchen Sie viel Zeit.
Ihren Alltag können Sie mit dem SGH-G800 gut und einfach organisieren. Neben rund 1.000 Telefonbucheinträgen mit je neun Details stehen Ihnen ein Kalender mit bis zu 300 Einträgen, 100 Sprachmemos, Rechner, Währungsrechner und eine Aufgabenliste zur Verfügung. Bilder und Klingeltöne können Sie Kontakten nur zuordnen, wenn sie im Telefon, also nicht auf der SIM-Karte, gespeichert sind. Zwei Dinge haben wir bei einem Handy in dieser Preisklasse vermisst: Sprachsteuerung und Sprachbefehle.
Das Multimedia-Gerät bringt ab Werk einen recht knappen internen Speicher von zirka 150 MByte. Dieser lässt sich zwar per microSD auf bis zu 4 GByte aufpumpen, eine Speicherkarte liegt aber nicht bei. Für eine Anschaffung einer 2-GByte-Karte müssen Sie etwa 15 Euro rechnen.
Das Handy verbinden Sie entweder per USB 2.0 oder Bluetooth 2.0 mit Ihrem PC. Nur mit einer eingesetzten Speicherkarte erkannte unser Test-PC mit Windows XP das SGH-G800 als externe Festplatte. Im Auslieferungszustand ohne Karte müssen Sie zum Datenaustausch die Samsung-Software PC Studio nutzen. Als wir unsere 3 MByte große Testdatei vom PC aufs Handy schaufelten, erlebten wir eine böse Überraschung: Satte 46 Sekunden dauerte der Transfer per USB. Über Bluetooth war es das Dreifache. Zum Vergleich: Beim Sony Ericsson K850i dauerte der Transfer per USB gerade mal sechs Sekunden.
Dank HSDPA navigieren Sie sich recht flott durchs Internet. Das Handy liefert sogar HSDPA mit 7,2 MBit/Sekunde. Doch dies wird von den Netzbetreibern bislang nur in wenigen UMTS-Zellen unterstützt.
Wie bei neueren Foto-Handymodellen üblich, halten Sie beim Knipsen die Kamera quer wie eine Digitalkamera. Sobald Sie den Linsenschutz aufgeschoben haben, aktivieren Sie die Kamera mit Autofokus. Das echte 3fach-Zoom-Objektiv ist innerhalb des Kameragehäuses verbaut, es schiebt sich also nicht aus dem Gehäuse hervor. Im Test lag das Handy gut und fest beim Knipsen in der Hand, Zoom und Auslöser waren einfach zu erreichen. Der Auslöser benötigte flotte 1,5 Sekunden. Zum Speichern brauchte das Handy 2 bis 3 Sekunden, in dieser Zeit können Sie keine neue Fotos schießen.
Die 5-Megapixel-Kamera bietet massig Einstellungsmöglichkeiten wie eine echte Digicam. Auf die wichtigsten greifen Sie fix über den 5-Wege-Key zu, darunter Blitz und Makromodus. Das SGH-G800 bietet fünf Aufnahmemodi, etwa Panorama oder Serienaufnahme wie auch fünf Effekte (Sepia, Negativ…). Neben Weißabgleichstufen, Blitzlichteinstellungen mit Rote-Augen-Korrektur und Selbstauslöser finden Handy-Fotografen auch einen Bildstabilisator und die Möglichkeit, Belichtungs- und ISO-Wert, Kontrast, Sättigung und Schärfe einzustellen. So kommt echtes Digicam-Feeling am Handy auf.
Unsere Tester waren enttäuscht. Sämtliche Testfotos fielen milchig und kontrastarm aus. Helle Bereiche wurden stark überbelichtet. Farben fehlte die Sättigung. Nur wenn Sie Kontrast und Sättigung manuell auf das jeweilige Motiv anpassen, erhalten Sie bessere Ergebnisse. Denn bei Standardeinstellungen, wie im Test genutzt, sind die Fotos ein fader Farbbrei. Immerhin bewies der Xenon-Blitz eine große Lichtausbeute, sodass Sie das Handy bei dunklen Lichtverhältnissen einsetzen können. Halten Sie aber vom Motiv genug Abstand, sonst gibt's überstrahlte Bereiche.
Neben der Kamera will Samsung Multimediafans auch mit weiteren Funktionen überzeugen. So spendierte das Unternehmen dem SGH-G800 einen MP3-Player. Er spielt Songs in den Formaten MP3, AAC und WMA ab. Gut: Auch Lieder mit dem Kopierschutz Windows Media DRM stellen kein Problem für den Player dar. Weniger gut: Samsung hat weder an einen manuellen Equalizer noch an Voreinstellungen, sogenannte Presets, gedacht. So klingt die Musik zwar akzeptabel, doch vermissten unsere Tester Tiefe und Bass.
Das weiße Stereo-Headset mit den kratzigen Hörern machte das Zuhören auch nicht besser. Mit diesen Hörern muss der Käufer leben, denn das Handy bietet weder einen 3,5-Millimeter-Kopfhörer-Anschluss noch einen Klinkenadapter für bessere Stöpsel.
Genug geschimpft – das SGH-G800 liefert zahlreiche Funktionen, die nicht immer selbstverständlich sind. Dazu zählen Bluetooth 2.0 mit Stereo-Headset-Profil (A2DP), Radio mit RDS, E-Mail-Client zur Verwaltung von fünf Konten inklusive Google Gmail, Web-Browser mit Ansichtsoptimierung, eine Google-Suchfunktion, Video- und Bildbearbeitung, RSS-Reader und vieles mehr. Auch die Handy-Ortung uTrack ist an Bord. Sie soll ein gestohlenes Gerät leichter wiederfinden. Beim Einsetzen einer neuen SIM-Karte schickt das Handy automatisch die Nummer des Nutzers an eine weitere, vordefinierte Nummer. Damit kann der Netzbetreiber das Handy lokalisieren.
Mit 147 Gramm fällt das Handy recht schwer aus. Zugeschoben ist es 101 x 52 x 20 Millimeter groß. Kein Mini-Handy also, aber gerade noch Hosentaschen-gerecht. Kommt Ihnen das Design mit seiner Tastenanordnung bekannt vor? Kein Wunder, hier hat sich Samsung wohl vom Nokia N95 inspirieren lassen. Lediglich das Display von 36 x 51 Millimetern ist etwas kleiner als das finnische. Der Slider ist gut verarbeitet, nichts wackelt und knirscht. Die Metallelemente lassen das Gerät edel wirken. Überraschend ausdauernd erwies sich der Akku vom SGH-G800: Er hielt satte 4,5 Stunden bei voller GSM-Sendeleistung durch. Ein prima Wert.
Der Schlitten lässt sich leicht nach oben schieben, ohne dass Sie extra aufs Display tappen müssen. Die Edelstahl-Tasten fallen angenehm groß aus und bieten einen guten Druckpunkt. Auch die Tasten auf der Oberseite sowie der 5-Wege-Knopf sind gut bedienbar und reagieren exakt. Für die optimale Nutzung können Sie die vier Tasten um den 5-Wege-Knopf mit Funktionen für den Schnellzugriff belegen. Die zwei stabförmigen Hotkey-Tasten sind nach unserem Geschmack zu schmal geraten.
Das Menü mit seinen zwölf Punkten stellt keine große Herausforderung dar. Fix finden Sie sich darin zurecht. Einstellungsmöglichkeiten wie Wecker, Klingeltöne oder Profile sind schnell entdeckt. Die Unterpunkte sind groß und deutlich beschriftet. Allerdings werden längere Beschriftungen abgeschnitten dargestellt. Zockernaturen müssen wir enttäuschen – kein einziges Spiel war auf unserem Testgerät vorinstalliert. Der Internet-Browser lässt sich mit der „Smart-Fit-Ansicht“ auf das Handy-Display anpassen. Insgesamt kamen wir mit dem Handy sehr gut zurecht, das Handling fiel einfach und angenehm aus.
Helligkeit und Kontrast sind die Stärken des TFT-Displays. Farben, Symbole und Buchstaben kommen gestochen scharf und satt rüber. Nicht ganz so gut schnitt die Akustik ab. Am Handy klang die Gegenseite noch gut verständlich, wenn auch etwas blechern. Anders auf dem Festnetz: Der Gesprächpartner klang sehr dumpf, die Lautstärke wechselte ständig, oft waren einzelne Silben übersteuert, dann wieder zu leise. Ein Rauschen war deutlich zu hören.
Auch im Freisprechmodus war der Handy-Sprecher auf dem Festnetz nur dumpf und leise hörbar. Und fiel der Handy-Nutzer dem Festnetz-Partner mal ins Wort, war dies auf Festnetzseite gar nicht zu hören. Besser fiel unser Urteil des Freisprechers auf Handy-Seite aus: Hier ertönte die Stimme gut und sehr laut aus dem Handy-Lautsprecher. |